Protokoll des IG Monatstreffen vom 09.09.2015

Alexander Klitzpera zu Gast bei der Fan-IG

Am Abend des 9. September fanden sich nur 14 Gäste im Werner-Fuchs-Haus ein, um mit dem Geschäftsführer Sport, Alexander Klitzpera, zu diskutieren. Der Grund lag wohl im gleichzeitig stattfindenden Domspringen der Leichtathletik-Abteilung der Alemannia. Manina Kettler bedauerte im Namen der IG diese Überschneidung, es sei aber sehr schwer gewesen, einen kurzfristigen Termin mit dem Geschäftsführer zu finden.

Zu Beginn sagte Klitzpera, er sehe die Alemannia-Ziele zum aktuellen Zeitpunkt im Soll, „durch die letzten zwei Saisonspielen haben wir aus einem sehr guten Saisonstart einen guten gemacht“.

Er ging dann ausführlich auf seine ersten Monate als Geschäftsführer der Alemannia-GmbH ein und stellte den Anwesenden seine Sicht der Dinge dar. „Die Anfangszeit war von außen betrachtet unruhiger, als sie es intern war. Ich musste viele Entscheidungen treffen, da es im Verein aufgrund der Insolvenz an klaren Strukturen fehlte. Das ist aber nach so einer schwierigen Zeit normal. Es ist auch normal, dass sich Mitarbeiter umorientieren möchten. Ein Fußballverein muss sich, ähnlich wie jedes Unternehmen in der Wirtschaft, immer weiterentwickeln. Alle Entscheidungen waren stets mit dem Aufsichtsrat abgesprochen und von dem Gremium abgesegnet. Unsere derzeitige finanzielle Situation ist zwar stabil, aber wir befinden uns nach der Insolvenz immer noch immer in der Sanierungsphase. Unser Ziel ist es, das Maximale aus unseren Möglichkeiten rauszuholen. Die gesamte Geschäftsführung legt deshalb großen Wert auf Teamarbeit.“ 

Auf die Frage, warum der Trainer zu einem so ungewöhnlichen Zeitpunkt präsentiert wurde, sagte Klitzpera, dies sei dringend notwendig gewesen, den neuen Cheftrainer zeitnah vorstellen, um Leistungsträger (z.B. Ernst, Graudenz) zu halten. Diese Spieler hatten höherklassige Angebote vorliegen. Übrigens sei zwar an diesen Tag Training gewesen der Trainer aber nicht anwesend.

Zu den Kosten und Preisen der Alemannia sagte er, dass man die Eintrittspreise erneut stabil gehalten habe. Zudem kommen Kinder unter 12 Jahre weiterhin mit einer Begleitperson kostenlos ins Stadion. Aufgrund der hohen Zuschauerzahlen sei es notwendig, im Hintergrund einen großen Aufwand zu betreiben. Zwar sei das Fanaufkommen deutlich höher als bei manch einem Zweitligisten, aber auf der anderen Seite fehlten anderen Einnahmen wie Fernsehgelder.

Auf die Situation im Sturm eingehend, sagte Klitzpera, dass er die Offensive der Alemannia für ihre Möglichkeiten gut aufgestellt sehe. Mit Florian Rüter, Viktor Maier, Fabian Graudenz und Macaj Zieba habe man Spieler, die ihre Klasse in der Regionalliga bereits unter Beweis gestellt hätten. Zudem seien mit Philipp Gödde und Shpend Hasani zwei junge, talentierte Spieler im Sommer hinzugekommen. Beide hätten Potential und würden ihren Weg gehen.

Den Vertrag mit Sahin Dagistan habe man im Einvernehmen aufgelöst, weil er beim FC Wegberg-Beeck wieder unter anderen Bedingungen trainieren und spielen könne. Zudem wurde dem 27-Jährigen in Wegberg eine berufliche Perspektive geboten, die er nutzen wolle.

Klitzpera erklärte, er habe in der Transferphase Kontakt zu vielen Spieler aus den ersten drei Ligen aufgenommen bzw. gehalten. Allerdings sei ein treffsicherer Mittelstürmer, der die „9“ anders interpretiert als unsere aktuellen Stürmer, bei vielen Vereinen hoch begehrt. Der Transfermarkt sei im Sommer erst sehr spät in Bewegung gekommen. Dennoch halte man weiter Augen und Ohren offen. Bis zu Beginn der Wintertransferperiode können nur vertragslose Spieler verpflichtet werden.

Klitzpera sprach anschließend über die Nachwuchsarbeit. Ein neuer Leiter des NLZ werde in den kommenden Tagen vorgestellt. (Mittlerweile ist offiziell, dass Dr. Philipp Kaß die Leitung des NLZ übernehmen wird. Kaß ist promovierter Sportwissenschaftler und war zuletzt bei Zweitligist Arminia Bielefeld tätig.)
Die Spieler der zweiten Mannschaft spielen ohne jegliche Aufwandsentschädigung. Alle Spieler sähen die U21 als große Chance. Nur so sei eine zweite Mannschaft in der fünften Liga zu halten, wenn die 1.Mannschaft in der Regionalliga spiele.

Das gesamte NLZ beanspruche einen hohen Betrag, der für die Perspektive gut angelegt sei, aber kurzfristig für die Alemannia nicht ganz einfach zu stemmen ist. Das Ziel sei es, so schnell wie möglich mit allen Mannschaften wieder in den höchsten Spielklassen vertreten zu sein. Den Anfang habe die U15, die Anfang September in die Regionalliga aufgestiegen ist, gemacht.

Man wolle in Zukunft nicht nur gute Spieler ausbilden, sondern auch unsere Trainer weiterentwickeln. Auch wenn es paradox sich anhört, wäre es für die Alemannia eine Auszeichnung, wenn in Zukunft nicht nur Spieler abgeworben werden, sondern auch ein Trainer. „Für diese Situation müssen wir dann mit weiteren, eigenen guten Trainern vorbereitet sein, damit wir einen möglichen Abgang intern auffangen können“.

Ein weiterer Aspekt der Nachwuchsarbeit sei die Fußballakademie. Mit Unterstützung von 100‘5 DAS HITRADIO finden die Fußballcamps in diesem Jahr zum ersten Mal an zwei Standorten statt: Neben dem Tivoli im Herbst erstmals in Roetgen. „Das letzte Sommer-Camp war ausgebucht und wir haben für unser neues Konzept viel positives Feedback bekommen. Zudem zeigen die Anmeldezahlen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Kontinuierlich aufbauend soll jedes Jahr ein weiterer externer Standort hinzukommen“.
Zur Kündigung von Reiner Plaßhenrich sagte er, er sei „sehr überrascht gewesen“. Plaßhenrich habe einen Zweijahresvertrag als NLZ-Leiter bekommen, die Unterschrift habe sich jedoch wieder und wieder verzögert, da er an seinem Stellenprofil noch Änderungen haben wolle. „Wir haben schon intensiv an der Ausrichtung des NLZ zusammen gearbeitet und hatten viele gute Ideen, die wir zusammen umsetzen wollten“. Am Tag, als der Vertrag dann unterschrieben werden sollte, habe Plaßhenrich überraschend gekündigt.

Nach weit über drei Stunden Diskussion endete ein sehr informativer und unterhaltsamer Abend. Der Geschäftsfürher Sport zeigte sich als engagierter und begeisterter Alemanne. Vielen Dank an Alexander Klitzpera!


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