Protokoll des Offenen IG-Abends vom 14.06.2016

Die Gäste Axel Schaffrath, Chrstian Steinborn und Timo Skrzypski diskutierten mit zahlreichen Alemannia-Fans intensiv und lange (19:30 bis 23:00 Uhr) über das Thema „Investor“.

Dazu sagten:

Axel Schaffrath:

  • „In der 2. Liga hatten wir Schmadtke“, heute aber spiele Alemannia in der 4. Liga und einem anderen Wettbewerbsumfeld. Die Interessen des Investors und der Alemannia müssten zu 100% zusammen passen.

Dr. Christian Steinborn:

  • Es gibt zwei Verhandlungspartner, von denen einer von den Gremien bevorzugt wird; es wird keinen „Bieterwettbewerb“ geben, weil beide den nicht wollen.
  • Die Gruppe, die wahrscheinlich ein Angebot vorlege, betreibe kein reines Finanzinvestment, sondern wolle gemeinsam etwas aufbauen. Die Gruppe wolle die Mehrheit an der GmbH erwerben und eine Option auf „50+1“.
  • Er wolle ein unterschriebenes Angebot, um dann mit allen Beteiligten ins Gespräch zu gehen und nach einem angemessenen Zeitraum die Entscheidung auf einer ao MV zu treffen.
  • Zur Alternative sagte er, es sei auf Grund der hohen Ausgaben schwierig wirtschaftlich zu arbeiten. Der Misserfolg läge „nicht am Management“, auch wenn die Entscheidung Klitzpera eine Fehlentscheidung gewesen sei. Peter Schubert sei nicht entlassen worden, sondern habe ein gutes Angebot nicht angenommen. Er könne keine „Reflexion nach außen“ betreiben, da er seine (ehemaligen) Mitarbeiter schützen müsse und zur Verschwiegenheit verpflichtet sei.
  • Auf die Frage nach Eckpfeilern des Investorenvertrags betonte er, das Tradition, Spielstätte, Name, Farben etc nicht veränderbar seien. 50% der Gewinne müssten in der GmbH verbleiben.
  • Die Investoren seien nicht aus dem Alemannia-, aber dem Fußballumfeld. Es sei eine Gruppe um arena11 mit Kölmel. Diese Gruppe wolle, dass es mit Alemannia nach oben geht.
  • Der Investor habe Geld und Kompetenz und ein sportliches Konzept mit klaren Vorstellungen bzgl. sportlichem GF, kaufmännischem GF und Etat.
  • Bezüglich des Vertrags mit der APAG sagte er, die Stadt sei nicht verhandlungsbereit, da sie der Alemannia einen „sensationellen Vertrag“ für den Tivoli gegeben habe.
  • Es werde eine Rückkaufoption geben.
  • Bisher sei nicht die Rede davon gewesen, Stimm- und Geschäftsanteile unterschiedlich zu händeln.
  • Der Investorenprofit bestehe in einem mindestens mittelfristig angelegten Investment, an deren Ende die Gewinnerzielung durch den Weiterverkauf der Anteile stehe.
  • Es werde erwogen, einen paritätisch (2/2) besetzten Beirat mit Einigungspflicht neben den AR zu stellen. Dazu sei allerdings eine Satzungsänderung nötig.
  • Überhaupt handle es sich um einen „enorm komplexen Prozess“.
  • Herr Dr. Steinborn sprach von sich aus die von Friedrich Jeschke auf seinem Blog aufgeworfene Vertrauensfrage (siehe „Alemannia und (m)eine Vertrauenskrise“ + http://www.derfriedri.ch/alemannia-aachen-und-meine-vertrauenskrise/)  an. Über die Begründung gab es unterschiedliche Auffassungen, so dass dieser Punkt nicht weiter geklärt werden konnte.

Timo Skrzypski:

  • nahm kurz Stellung zu den Meldungen des Tages und erklärte die Trennung von Dr. Kaß damit, dass die Alemannia erst einen DFB-Zuschuss für das NLZ erwarten könne. Insofern werde das NLZ jetzt deutlich zurückgefahren, um es später neu aufzubauen. Der Status NLZ könne nur bei sehr positiver Haltung des DFB gehalten werden.
  • Das Geschäftsjahr der GmbH wird wieder an die Saison angepasst.
  • Die Alemannia stecke etwa 50% der Personalausgaben in die Mannschaft (1,8 Mio€). Damit liege sie deutlich hinter Lotte, RWE und Viktoria Köln und gleich mit Rödinghausen.
  • Der Etat sei durch Abfindungen für den Trainer und drei Spieler deutlich belastet.
  • Der vom Insolvenzverwalter geschlossene Vertrag über die Nutzung des Parkhausdachs laufe noch 8 Jahre.
  • In allen Personalbereichen habe ein erheblicher Abbau stattgefunden und sei noch im Gange. Die Geschäftsstelle habe noch 9 Mitarbeiter.
  • In der kommenden Saison sei geplant, Eintritt ab 7 Jahren zu nehmen (wie in vielen Stadien üblich). Das ASEAG-Kombiticket koste einen hohen fünfstelligen Betrag im Jahr und stehe noch zur Debatte. Die ASEAG sei kein Sponsor; das Geld müsse bezahlt werden und nicht verrechnet.
  •  Die Planung für 2016/17 gehe von 6.500 Zuschauern aus. Es werde ein Defizit von 400.000€ und Platz 9-11 erwartet. Dies sei der derzeit durchgeführte „Plan B“, der die Chance auf den Wiederaufstieg verringere.
  • Infront habe sich weder den Vertrag noch das Darlehen durch Bürgen oder Sicherheiten absichern lassen. Die Länge des Vertrags mit Infront unterliege der Geheimhaltung.

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